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zu Diagnostische Tests    Ohne Frames

 Allgemeinarzt versus Facharzt

Niedrige Prävalenzen und ihre Folgen

Allgemeinmediziner werden auch (oder insbesondere) mit niedrigen Prävalenzen der Gesamtbevölkerung konfrontiert, da sie als erste Anlaufstelle versuchen, "jede nur erdenkliche Krankheit" zu erkennen.

Ein Allgemeinmediziner wird demzufolge einige gesunde Patienten für krank befinden (Falsch Positive) und fälschlicherweise zu Fachärzten weiterschicken.

Jedoch wird er insbesondere fast alle tatsächlich Kranken als solche erkennen und richtigerweise zu Fachärzten schicken.

Ein Facharzt bekommt also fast alle tatsächlich Kranken plus einem immer noch unbekannten Anteil Gesunder.

Der Anteil der tatsächlich Kranken unter den zum Facharzt geschickten Patienten (= Prävalenz der vorselektierten Patienten) ist aber durch die Vorselektion des Allgemeinarztes um ein Vielfaches höher als in der Gesamtbevölkerung.

Anders ausgedrückt sind Allgemeinärzte mit viel niedrigeren Prävalenzen konfrontiert als Fachärzte.

Je höher die Prävalenz, umso zuverlässiger sind die Testergebnisse. Die diagnostische Zuverlässigkeit der Fachärzte beruht also erheblich auf der Vorselektion (= Erhöhung der Prävalenz) durch Allgemeinärzte.

Weiterhin bedeutet das, dass die den Allgemeinärzten zur verfügung stehenden Tests viel besser sein müssen als Tests für Fachärzte, denn bei hohen Prävalenzen ergeben auch relativ schlechte Tests noch sichere Ergebnisse, während bei sehr niedrigen Prävalenzen selbst hervorragende Tests noch grosse Anteile Falsch Positiver erzeugen.

 

Siehe Operationscharakteristik zum allgemeinen Verständnis für die Trennschärfe von Tests.

Siehe auch Excel Berechnungsbeispiel Prävalenz und Testergebnis.

 

Hier findet man einen allgemeinen Überblick über die Risikoarten bei statistischen Hypothesentests, und

hier befindet sich eine etwas ausführlichere Darstellung der Risikoarten im medizinischen Kontext (Diagnostische Tests).

 

Siehe auch Klinische Forschung.