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Gardena Giessstab 2849-20


Langlebige Gartenbrause selber basteln.


Handelsübliche Giessstäbe bestehen aus einem Aluminiumrohr, und daran angebaute Kunststoffteile. Gardena 2849-20Die Rohre solcher Giessstäbe sind nach einigen Jahren durchgerostet. Das Wasser spritzt dann aus mehreren Stellen entlang des Aluminiumrohres in alle Richtungen. Anfangs kann man das mit Klebeband kompensieren, doch nach weiteren 1 - 2 Jahren ist die Gartenbrause dann endgültig unbrauchbar.

Dieses Problem ist herstellerübergreifend und von grundsätzlicher Natur. Aussagen in einschlägigen Foren und Produktbewertungen bestätigen das. 


Die Gardena 2849-20 Gartenbrause ist an den professionellen Anwender gerichtet. Sie passt von der Auslegung her zu 3/4 Zoll Schläuchen, und hat einen dementsprechend hohen Wasserdurchsatz.

Dieser Giesstab ist durch das Aluminiumrohr, das eine Wandstärke von lediglich 1 mm aufweist, sehr leicht. Allerdings ist die gesamte Armatur beim Betrieb ja mit Wasser gefüllt, und der ebenfalls wassergefüllte Teil des 3/4 Zoll Schlauches, den man beim Giessen hoch hält wiegt auch einiges. Der Rückstoss durch die Brause balanciert die Armatur etwas aus, doch das Gesamtgewicht der Armatur ist durchaus spürbar. 

Da erhebt sich die Frage, warum die Hersteller beim Rohr überhaupt so sparsam sind. Die gesamte Armatur ist unter realen Betriebsbedingungen so schwer, dass Einhandbetrieb zwar noch möglich ist, allerdings nur durch Männer. Frauen brauchen 2 Hände. 


Der Verfasser betreibt seit einigen Jahren einen Gardena 2849-20 Giesstab. Stand 2020 ist bereits der zweite dabei, sich durch Korrosion zu verabschieden. 

Leider ist es so, dass bei defektem Rohr die gesamte Brause ersetzt werden muss, denn man kann hier leider keine Teile tauschen. Das ist ärgerlich, denn der Brausenkopf an sich ist sehr gut.


Dieses Problem schreit geradezu nach einer Eigenbaulösung. 

Das erste Bild zeigt oben einen originalen, neuwertigen Gardena Giesstab 2849-20, und darunter den Nachbau des Verfassers. Wenn man nur die Giesstäbe, ohne Wasser, vergleicht, dann ist der Nachbau (ohne den Hahn) etwa 50% schwerer als das Original, was einzig an dem Messingrohr anstelle des Aluminiumrohres liegt. Mit angeschlossenem Schlauch, und mit Wasser gefüllt, ist der Nachbau lediglich etwas schwerer, gerade so, dass man es noch merkt. Dem Bild braucht man kaum etwas hinzuzufügen, der Nachbau funktioniert einwandfrei, und ist äusserst stabil.
Ihm fehlt lediglich die 3 in 1 Funktionalität des originalen Brausenkopfes, aber die braucht man sowieso nicht.

Der schwarze Teil des Brausenkopfes des 2849-20 Giesstabs ist aus Kunststoff, und der orange Teil aus Gummi. Der orange Teil hat 2 Funktionen: Er macht den Brausenkopf stossfest, und er dichtet das Lochblech am Rand ab. Diese Konstruktion ist sehr langlebig, und passt zum  korrodierenden Aluminiumrohr überhaupt nicht. Der Brausekopf des Nachbaus stammt vom ersten Giesstab, der vor Jahren kaputt gegangen ist. Der Brausenkopf wurde einfach abgesägt, und danach nochmal "nachbehandelt", bis die Rückseite in einem Zustand war, sodass man ein Rohr hineinstecken könnte. Der Innendurchmesser des Loches der Rückseite beträgt 17mm, das ist der Innendurchmesser des Aluminiumrohres. Die Rückseite des Brausenkopfes besteht also aus einem Stück Aluminiumrohr, das mit etwa 6mm Kunststoff umspritzt ist.

Anstelle von Aluminium wird Messing verwendet. Messing ist zwar deutlich schwerer als Aluminium, doch dafür wird es nicht vom Wasser angegriffen, was der jahrelange Gebrauch von Messingteilen im Bewässerungsystem des Verfassers belegt: Die Messingteile zeigen überhaupt keine Angriffspuren.
Die Messingrohre gibt es in verschiedenen Grössen. Hier wurde der Aussendurchmesser 18mm gewählt, was etwas dünner ist als das originale Aluminiumrohr. Dem gegenüber steht das bislang 17mm grosse Loch auf der Rückseite des Brausenkopfes. Mit einem 18 mm Bohrer wurde das Loch aufgebohrt. Das ist etwas heikel. Langer Rede kurzer Sinn: damit das sicher klappt, benötigt man eine Bohrmaschine, die mit hoher Drehzahl läuft, und die in einen Bohrständer eingebaut ist. Mit der einen Hand hält man den Brausenkopf auf der Platte des Bohrständers, und mit der anderen Hand führt man den Bohrer an das aufzubohrende Loch heran. Hier kommt es auf Feingefühl und langsamen Vorschub an. Der Bohrer sucht sich seinen Weg, und lässt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf der einen Seite das Aluminiumrohr komplett stehen, während er es auf der anderen Seite vollständig abträgt, und ggfs. noch etwas in den umgebenden Kunststoff ausweicht. Das macht aber nichts, denn die resultierende Passung ist mechanisch trotzdem sehr gut. Die Abdichtung gegen Wasseraustritt wurde mittels selbstverschweissendem Band erreicht (ebenfalls schwarz).

Das Verlöten der Messingrohre mit dem 45° Fitting und dem Übergangsstück am Hahn ist sehr einfach. Auf Youtube ein entsprechendes Video anschauen, die benötigten Werkzeuge besorgen, und loslegen.
Die Kosten der Materialien (einschl. Hahn) und der Werkzeuge bewegen sich unterhalb dessen, was eine Gardena
2849-20 Gartenbrause neu kostet.
Die Werkzeuge und das selbstverschweissende Band sind auf dem letzten Bild abgebildet. Die Verschweissung des Bandes geschieht dadurch, dass man es beim Aufwickeln auf das Rohr in die Länge zieht.


 


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18.04.2020