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W124
250D Baujahr 1992 Kühlmittel Thermostat ausbauen und testen
Definition: "Vorne", "Hinten", "Links" und "Rechts" beziehen sich immer in Fahrtrichtung.
Die
folgenden Ausführungen und Bilder sind auch auf den W124 200D und W124
300D anwendbar. Was unmittelbar den Kühlwasserthermostat betrifft, ist
das hier Beschriebene auf alle Autos anwendbar, denn die Thermostaten
sehen alle ähnlich aus, und funktionieren nach demselben Prinzip.
Einen defekten Kühlmittelthermostat erkennt man an Folgendem:
Die Kühlwasser Temperaturanzeige weicht merklich von dem Wert ab, den sie bei der momentan gegebenen Fahrweise anzeigen sollte.
Dieser
Zustand kann dauerhaft oder sporadisch, und in der einen Richtung oder
der anderen Richtung vorliegen (zu heiss / zu kalt).
Speziell
in dem hier geschilderten Fall war es so, dass die Anzeige zuerst
sporadisch zu heiss angezeigt hat, um nach einigen Monaten dauerhaft zu
kalt anzuzeigen. Im darauffolgenden Winter war schliesslich
offensichtlich, dass die Innenraumheizung nicht genug heizte, das
Kühlwasser demnach zu kalt war.
Eine
technische Dringlichkeit, den Thermostaten zu wechseln, besteht nur
dann, wenn die Temperatur deutlich zu hoch ist. In den meisten Fällen
wird die Temperatur aber zu niedrig sein, was rein technisch so gut wie
nichts ausmacht, im Winter allerdings den Komfort schmälert, weil die
Innenraumheizung nicht genug heizt.
Der Kühlwasserthermostat befindet sich rechts unmittelbar am Motorblock, unterhalb des Abgaskrümmers, hinter / oberhalb der Lichtmaschine. Beim Ablassen des Kühlmittels ohne besondere Massnahmen wird demnach die Kühlmaschine eingenässt, aber das sollte sie notfalls wegstecken können.
Das
erste Bild zeigt das Gehäuse, in dem der Thermostat eingebaut ist. Der
"Deckel", des Gehäuses, der selbst einen Kühlwasserkanal darstellt, ist
mit 2 Schrauben befestigt. Der rote Pfeil zeigt auf die obere Schraube,
während die untere Schraube von oben nicht einsehbar, aber dennoch mit
Standardwerkzeug gut erreichbar ist.
Das zweite Bild zeigt den abgenommenen Deckel.
Wenn man sicher gehen will, dass der Thermostat tatsächlich die Ursache des Defektes ist, dann kann man das leicht testen.
Das
dritte Bild zeigt einen Kochtopf mit Wasser. Der alte und der neue
Thermostat sind mit Draht so befestigt, dass sie ganz im Wasser sind,
jedoch den Kochtopf nirgends berühren. Die Temperaturanzeige befindet
sich bei dem Wert, wo die Thermostaten beginnen sollten, zu öffnen.
Wenn
man das das erste Mal macht, wundert man sich, dass sich bei 80°C
anscheinend nichts tut, wo der Thermostat doch bei 78°C öffnen sollte.
Erstens
dauert das etwas, zweitens bewegt sich der Effekt im Bereich von 1 mm.
Bilder 4 und 5 sind so aufgenommen, dass Gegenlicht durch den schmalen
Öffnungsspalt hindurchtritt. Die Stellen sind mit roten Pfeilen
gekennzeichnet.
Beim
Einbau muss darauf geachtet werden, dass der Thermostat eine
Winkelorientierung hat. Markierung auf dem Thermostaten beachten, oder,
noch besser, sich die Orientierung des zuvor eingebauten Thermostaten
merken.
Das
Kühlwasser lässt man am besten so ab, indem man den unteren
Kühlmittelschlauch vom Hauptkühler löst. Dadurch wird das System nahezu
restlos geleert.
Beim
Wiederauffüllen nach getaner Reparatur bleibt zu Anfang etwas
Kühlwasser übrig. Das stört nicht. Nachdem der Motor einmal
warmgelaufen ist, und die Innenraumheizung eingeschaltet war, passt
auch der Rest des Kühlwassers hinein.
Das
letzte Bild zeigt das abgelassene Kühlwasser in einem seitlich
abgesägten 20 Liter Kanister. Der Kanister ist in diesem Zustand immer
noch stabil genug. Was man mit solchen Kanister noch alles anstellen
kann, wird hier beschrieben.