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Dass Angaben von Seitenaufrufen und anderen Webseitenparametern hochgradig unsicher und unzuverlässig sind, vermutet der Verfasser schon lange. 

Hier wird ein Beispiel vorgestellt, dass Webstatistiken in der Tat höchst unsicher sind.

Anfang 2016 hat 1&1 die Auswerteroutinen grundlegend geändert. Abgesehen von der veränderten Optik (nun alles undeutlich in verschwommenen grau-in-grau, keine vernünftigen Achsendarstellungen mehr, überladen mit überflüssigen Animationen), erkennt man das vor allem an den ausgegebenen Werten: Nichts, aber auch rein gar nichts ist so, wie es davor war. Alle ausgegebenen Wertebereiche haben sich über Nacht geändert. Beispiele:

• Der Bingbot schaut jetzt angeblich wesentlich häufiger vorbei als der Googlebot, bis zu 10 mal häufiger. Davor war es genau umgekehrt. 
• Da der Verfasser Bing schlichtweg ignoriert, erscheint der vorherige Zustand glaubhaft.
  
• Die Absprungrate lag vorher dauerhaft bei ca. 70%. Seit der Änderung liegt sie dauerhaft bei ca. 5%. 
• Bei einer überwiegend enzyklopädieartigen Website gilt: Je höher die Absprungrate, desto besser. 100% würde dem Fall entsprechen, wo jeder Besucher auf Anhieb findet, wonach er gesucht hat. Die 70% vorher sind daher glaubhaft, und die 5% nachher können dann nur falsch sein.
  
• Die Auflösung der Absprungrate ist viel höher als die Anzahl Seitenbesuche es zulassen würde. Hier liegt offenbar ein systematischer Fehler vor.
  
• Die Anzahl Besucher (z.B. pro Tag) ist so stark gesunken, dass normalerweise sofortiges Handeln angesagt wäre.
  
• Ob es davor oder danach richtig war/ist, lässt sich wohl nicht ermitteln. Entscheidend ist, dass bei beiden Verfahren die Besucherzahlen immer gestiegen sind, sobald an der Website grössere Änderungen vorgenommen wurden, und vor allem.
  

Das folgende Bild zeigt die Besucherzahlen von reiter1.com pro Monat, mit beiden Auswerteverfahren. Die blaue Kurve entspricht dem Bild auf der vorherigen Seite:

Anfang 2018 hat sich die Auswerteroutine offenbar nochmal geändert, wenn auch nicht so drastisch. Die Absprungraten liegen seitdem bei 10% bis 15%.
Das ist immer noch unplausibel niedrig, zumal die Anzahl Seitenaufrufe pro Besuch im Bereich zwischen 1,7 und 2,1 angegeben wird. Die gesamte Auswertung ist daher mit Sicherheit fehlerhaft.