W124
250D 200D 300D undichte Kraftstoff Vorwärmung reparieren
Reparieren = dauerhaft überbrücken
Weitere W124 Projekte
Definition:
"Vorne", "Hinten", "Links" und "Rechts" beziehen sich immer
in Fahrtrichtung.
Anmerkung für Experten: Dieser 250D hat eine nachgerüstete Klimaanlage.
Die W124
Dieselmotoren sind mit einem Kraftstoffvorwärmer ausgestattet. Der
eigentliche Vorwärmer befindet sich links hinten am Motor. Es
ist von der Bauart her ein Parallelstrom Wärmetauscher, der aus dem
Warmwasser Zustrom für die Innenraumheizung, und der Kraftstoffleitung
besteht. Der Wärmetauscher an sich ist unproblematisch, da er keine
bewegten Bauteile enthält.
Kritisch ist das Umschaltventil, das mit den Jahren undicht werden
kann. Bestand es bei der MOPF 0 Serie äusserlich ausschliesslich aus
Metallteilen, ist bei MOPF1 bereits mindestens ein von aussen
sichtbares Plastikteil verbaut. Genau an diesem Teil entsteht die
Undichtheit.
Mehrere Erfahrungen verschiedener Leute im Zusammenhang mit Pölen
belegen, dass der Wärmetauscher überflüssig ist. Die Wärme im
Motorraum, sowie der relativ lange Verbleib des Kraftstoffes im Bereich
des Motorraumes sind als Kraftstoffvorwärmung sogar beim Pölen unter
winterlichen Bedingungen mehr als ausreichend. Daher besteht beim
Fahren mit Diesel erst recht keine Notwendigkeit für einen Vorwärmer.
Die fachgerechte und dauerhafte Reparatur des Umschaltventils und ggfs.
des Vorwärmers besteht also darin, beides dauerhaft zu überbrücken.
Das Bild zeigt bei abgebautem Luftfilterkasten alle relevanten Details bereits nach erfolgtem Umbau:
Gelb:
Kraftstoffzufluss vom Tank kommend über den Kraftstoff-Vor-Filter (1), die Kraftstoffpumpe (2)
zum Kraftstoff-Haupt-Filter (nicht mehr im Bild). Die "geschwungene"
Leitungsführung ist dem Umstand geschuldet, dass im "reparierten"
Zustand die Elemente anders miteinander verbunden sind, als im
Originalzustand, und für die neue Kraftstoffleitung einfach Meterware
verwendet wurde.
Weiter sind abgebildet:
Das Umschaltventil (3),
Die beiden Anschlussstücke (4) des
Umschaltventils, nun verschlossen jeweils durch ein kurzes Stück
Kraftstoffleitung und einer DIN-Schraube; gut erkennbar ist dies nur am
rechten Anschlussstück. Undicht war das linke, schlecht sichtbare
Anschlussstück. Ein Indiz für die Undichtheit war, dass man dieses
Anschlussstück mit mässiger Fingerkraft verdrehen konnte.
Das Verschliessen ist im Grunde entbehrlich, und erfolgte nur, damit in
der darauffolgenden Zeit kein Kraftstoff aus den nunmehr stillgelegten
Leitungsteilen austreten, und die Dichtheitsdiagnose der Reparatur
in Frage stellen kann.
Die beiden Kraftstoffleitungen (5) vom Umschaltventil zum Wärmetauscher und wieder zurück.
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Im Bild mitte rechts oben, das helle Aluminiumteil mit dem runden
gelben Plastikteil oben drauf ist der direkt an der Einspritzpumpe
befindliche, mechanische Teil der ARA (Anti Ruckel Aufschaltung), die
ab MOPF 1 den so genannten Bonanza Effekt verhindern soll (bei
ungünstigen Bedingungen ruckelt der Wagen beim Gasgeben).