Dezentrale Wohnraum Lüftung mit
Wärmerückgewinnung von Bayernluft
Erfahrungen am Beispiel
Bayernlüfter
Das
hier beschriebene dezentrale Wohnraum Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung ist
Stand 2016 etwa 8 Jahre alt. Der Hersteller Bayernluft hat dieses Gerät seither
mehrfach überarbeitet und verbessert. Das übergeordnete
Funktionsprinzip ist jedoch gleich geblieben.
Dezentrale
Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung haben gegenüber zentralen
Wohnraumlüftungen folgende Vorteile:
- Wesentlich geringere Anschaffungs-, Installations- und
Betriebskosten
- Nachträglicher Einbau problemlos innerhalb eines Arbeitstages
möglich (pro Gerät mit etwas Übung 4 Stunden; die Hauptarbeit besteht
darin, die Aussenwand zweimal zu durchbrechen
und alles wieder zu verfugen).
- Wesentlich geringerer Platzverbrauch
- In der Regel bessere Wirkungsgrade bei der Wärmerückgewinnung
- Jedes Zimmer lässt sich individuell belüften bzw. klimatisieren
Bei dem hier vorgestellten Gerät ist der fehlende
automatische Frostschutz nachteilig. Entweder man stellt das Gerät manuell
dauerhaft so ein, dass es einen schlechteren Wirkungsgrad hat (und hat
dann vor den Folgen des Nachtfrosts Ruhe), oder man betreibt das
Gerät optimal, muss dann im Winter allerdings aufpassen und bei
stärkerem Nachtfrost entsprechend nachregeln (wie wird weiter unten
beschrieben). Vergisst man das, dann
kann das Rohr, das die Luft ins Freie befördert, durch die
kondensierende Luftfeuchte zufrieren und die Belüftung einschränken,
oder sogar ganz unterbinden. Die gute Nachricht ist, dass dabei nichts
kaputt gehen kann.
Die Ausführungen des vorigen Absatzes beziehen sich auf das hier
vorgestellte Gerät, bzw. auf die Stand 2018 erhältliche Basisversion
mit manuellem Frostschutz. Bei den Modellen mit automatischem
Frostschutz ist ganzjährig kein manuelles Eingreifen erforderlich.
Der Wärmerückgewinnungs-Wirkungsgrad wird mit 90% angegeben. Messungen
mit den Messmöglichkeiten des Verfassers bei ca. 0°C Aussentemperatur
und ca. 17°C Innentemperatur haben als untere Schranke ergeben, dass
der Wirkungsgrad zumindest deutlich über 80% liegt.
Das grosse Bild zeigt das Gerät mit geöffneter Tür. Die Innenseite der
Tür dichtet alle Luftströmungen und Kammern im Geräteinneren
voneinander ab.
Das Herzstück des Bayernlüfters ist der sechseckige
Gegenstrom-Wärmetauscher. Die eingezeichneten Pfeile suggerieren zwar
einen Kreuzstrom-Wärmetauscher, doch sie geben nicht die wahren,
wesentlich komplexeren Luftwege innerhalb des Tauschers wieder.
Warme Zimmerluft wird von
oben in das Gerät
eingesaugt, passiert den Ansauglüfter (oberer gelber Punkt), tritt
links oben in den Wärmetauscher ein, rechts unten wieder aus, und wird
schliesslich durch das untere Rohr durch die Wand ins Freie geblasen.
Von
aussen gelangt kalte
Luft durch das obere Rohr durch die Wand ins Geräteinnere, wird rechts
oben in den Wärmetauscher gesaugt, tritt links unten wieder aus,
passiert den unteren Lüfter (unterer gelber Punkt), und tritt unten aus
dem Gerät ins Zimmer ein.
Die beiden Lufteintrittsseiten des Wärmetauschers sind mit grauen
Filtervliesen bedeckt; dies ist ab Werk so vorgesehen.
Das zusätzliche graue Filtervlies auf dem oberen Lüfter verhindert,
dass der Lüfter verdreckt; dies ist ab Werk so nicht vorgesehen und
wurde nachträglich vom Verfasser hinzugebastelt.
Neuere Geräte haben an dieser Stelle ab Werk ein Filtervlies
eingebaut. Rechts unten im Bereich des roten Pfeils ist durchsichtiges
Klebeband zu sehen, das vom Verfasser ebenfalls hinzugebastelt wurde.
Dadurch wird verhindert, dass kondensiertes Wasser ins Zimmer tropft.
Bei neueren Geräten ist auch dieses Problem behoben. 
Der Schutz gegen Zufrieren bei Frost besteht in einer Querstromklappe.
Diese ist entsprechend einer aufgedruckten Aussentemperaturskala
einzustellen. Dadurch wird der Zimmer-Abluft vor dem Eintritt in
den Wärmetauscher kalte (und absolut trockenere) Aussenluft zugemischt
(Gelber Pfeil).
In Folge sinkt der Taupunkt der nach aussen geleiteten Abluft, und das
Kondensieren im Bereich des äusseren kalten Mauerwerks wird erschwert.
Das Gerät hier vorgestellte Gerät verfügt über 3 Gebläsestufen. Um das Gerät einzuschalten,
bzw. die Gebläsestufe zu ändern, muss man die Gerätetür öffnen. Da
diese Geräte normalerweise nicht in praktischer Handhabungshöhe
eingebaut werden, ist das etwas unpraktisch. Der Verfasser hat daher
einen von aussen zugänglichen Ein/Aus-Schalter nachgerüstet
(Druckschalter aus älteren Nachttischlampen). Das Gerätegehäuse ist aus
dickem, weichem Kunststoff gefertigt; Löcher bohrt man darin am besten
mit einem Akkuschrauber,
nicht mit einer Bohrmaschine.
Aktuell erhältliche
Geräte (2018) wurden auch in dieser Hinsicht wesentlich verbessert. Zum
Ein- und Umschalten muss man die Tür nicht mehr öffnen.
