Failure Mode and Effect Analysis FMEA FMECA

Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse

Ohne Frames

FMEA ist die mit Abstand häufigste Standardmethode in der Automobilindustrie, stammt aber ursprünglich aus dem militärischen Umfeld.
Aus Luftfahrt und militärischen Anwendungen ist sie ebenfalls nicht wegzudenken; dort tritt sie oft in der Variante FMECA auf, um der so genannten Kritikalität Rechnung zu tragen.
Der Teamcharakter der Methode FMEA war ursprüngluch nicht vorhanden und wurde durch die Automobilindustrie erst später geprägt.

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FMEA, FMECA

 

Failure Mode and Effect Analysis, Failure Mode and Effect Criticality Analysis, 

Die bekannteste deutsche, jedoch unzureichende Übersetzung lautet Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse.

Treffend wäre "Fehlerarten und Auswirkungsanalyse".

 

Grundprinzip: 

Im Folgenden wird das Grundprinzip der FMEA anhand der im Automobilzuliefererbereich verbreiteten Variante beschrieben 

 

Ein Expertenteam setzt sich zusammen und sucht mögliche Fehlermechanismen eines Produktes / Prozesses. 

Jeder identifizierte potentielle Fehler wird bewertet hinsichtlich 

und meisstens in Form einer Tabelle dokumentiert. 

Die Bewertungsskalen sind zwar frei definierbar, aber es gibt auch weit verbreitete Standards hierzu. 

Im Automobilbereich sind für alle 3 zuvor genannten Bewertungskriterien Skalen von 1 bis 10 üblich. 

Viele Unternehmen verfügen sogar über Standards, die quantitativ festlegen, was die Zahlen 1 bis 10 zu bedeuten haben. 

Generell besteht über die niedrigste und höchste Bewertungszahl etwa folgende weitgehende Übereinkunft: 

 

Bewertungszahl Auftretens wahrscheinlichkeit  Schwere der Auswirkung  Entdeckungs wahrscheinlichkeit
1 Fehler tritt praktisch nie auf Der Fehler zieht keine Folgen nach sich Der Fehler wird auf jeden Fall rechtzeitig erkannt.
2.....9      
10 Der Fehler tritt praktisch immer auf Die Folgen sind tödlich, verheerend, Vermögensschaden,.... Der Fehler wird praktisch nie rechtzeitig erkannt.

 

Aus dem Produkt der 3 Bewertungskriterien wird eine sogenannte Risikoprioritätszahl (RPZ) berechnet.  

Die RPZ soll direkt Aufschluss geben über die Notwendigkeit, zusätzliche Massnahmen einzuführen. 

Als Grenzen für die Risikoprioritätszahl sind 125 und 60 üblich, das heisst, bei Fehlern, deren RPZ grösser als 125 (oder 60) bewertet werden, 

müssen unbedingt zusätzliche Massnahmen ergriffen werden. 

Diese Massnahmen können 

Die RPZ als Produkt aus drei Faktoren ist nicht vernünftig interpretierbar. Man kann lediglich sagen, dass grössere RPZ grösser sind als kleine RPZ. Man kann insbesondere NICHT sagen, dass z. B. eine RPZ von 90 schlechter ist als eine RPZ von 75.

Die RPZ ist in der FMEA also nur ein grober Anhaltspunkt, und die Festlegung einer oberen Grenze nur der RPZ demnach etwas unbeholfen.


Der Fokus von FME(C)A liegt auf dem Finden von potentiellen Fehlern und vor allem deren verbindlicher Abstellung. 

Die Analyse des Zusammenwirkens der Fehlermechanismen ist nicht Fokus dieser Methode; 

hierfür eignet sich eher die Methode Fehlerbaum

Aus diesem Grund lässt die Methode FME(C)A Freiheitsgrade hinsichtlich Struktur und Gestaltung. 

 

Beispiel siehe unter FMECA  

 

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24.08.2005


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FMECA 

 

Der Buchstabe "C" bei FMECA bedeutet "Criticality". 

Der Hintergrund dieses Begriffes liegt darin begründet, dass vom US Militär ein eigener FMEA Standard (1629) entwickelt worden ist (genau genommen war dies der Erste überhaupt) , in welchem an Stelle der RPZ eine sogenannte Kritikalität steht.  

Kritikalität und Bewertungskategorien werden im Mil Std 1629 etwas anders gehandhabt. 

Anstelle der Auftretens wahrscheinlichkeit tritt eine Fehlerrate, und die Entdeckungswahrscheinlichkeit entfällt. 

Kritikalität ist direkt gekoppelt mit der Wahrscheinlichkeit, mit der die Fehler während einer bestimmten Missionsdauer auftreten. 

 

Im Folgenden sei ein FMEA Beispiel zur Veranschaulichung gegeben.

 

FMEA FMECA Beispiel

 

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24.08.2005


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