Laufrad
einspeichen
Zählt man die Speichen an der Felge entlang durch, dann
ergibt folgende Reihenfolge der Gruppen, denen die Speichen angehören:
Gruppe1 - Gruppe2 - Gruppe3 - Gruppe4 - Gruppe1 - Gruppe2 - Gruppe3 - Gruppe4 usw.
Dabei gehören Gruppe 1 und 3
zur einen, Gruppe 2 und 4 zur anderen Seite. Speichen aus der gleichen
Gruppe unterscheiden sich an der Nabe immer um 2 Löcher, und an der
Felge immer um 4 Ösen.
Bevor
man beginnt, sollte man sich ein Gefühl über die Speichenspannung
verschaffen. Man kann folgende Kriterien heranziehen:
- den Klang der Speichen,
- den Widerstand beim Zusammendrücken zweier Speichen und
- wie weit bzw. ob die Gewinde aus den Nippeln herausschauen.
Schritt
1: Einsprühen der Nippel (die Vierkantmuttern, mit denen die Speichen
in der Felge gehalten werden) mit Kriechöl oder Ähnlichem.
Dadurch
sieht man die Gewinde besser und die Nippel werden leichtgängig, sodass
man sie später weitgehend von Hand herausdrehen kann.
Schritt 2: Eindeutiges
Kennzeichnen von 4 in der Felge aufeinanderfolgenden Speichen, z.B. wie
abgebildet.
Günstig ist es,
wenn die Ventilposition hier mit dabei ist.
Damit wird aus jeder der 4 Gruppen eine Speiche eindeutig festgelegt.
Wichtig:
An der neuen, noch unbespeichten Felge die 4 entsprechenden aufeinander
folgenden Nippelpositionen in der selben Weise kennzeichnen.
Dabei die Ventilposition und die abwechselnde seitliche Ausrichtung der
Nippelösen beachten.
Schritt 3: Das Rad waagerecht in
einen Schraubstock o.Ä. einspannen. Dies ermöglicht
1. schnelles Arbeiten bei natürlicher Körperhaltung
2. später eine leichtere Zuordnung der Speichen zu den Felgenösen, da
sie meisten Speichen nach dem Abnehmen der Felge in ihrer Position
bleiben werden.
Schritt 4: Sich im Groben einprägen, wie weit die Speichen in die
Nippel eingeschraubt sind. Normalerweise müsste noch etwas von den
Speichengewinden zu sehen sein. Falls nicht, siehe folgenden Schritt.
Auf dem Bild von Schritt 1 ist leider nicht zu erkennen, dass man das
Gewinde gerade noch sieht.
Bei asymmetrischen Rädern (Hinterrädern mit Kettenschaltung) müssten
die Gewinde abwechselnd etwas mehr und etwas weniger zu sehen sein,
allerdings ist der Effekt sehr gering.
Schritt
5: Lösen aller Nippel
um mindestens 2, besser 3 oder 4 Umdrehungen mit einem
Nippelspanner. Ein Billiger wie rechts dargestellt reicht
vollauf. Die Felge wird danach
insgesamt locker genug sein, damit man die Nippel vollends von Hand
ausdrehen kann. Wenn in Schritt 2 keine Gewinde zu sehen waren, dann
kann man sich ggfs. jetzt ein grobes Bild davon einprägen.
Schritt 6: Alle Nippel vollends ausdrehen. Dies sollte nun mit den
blossen Fingern gehen. Dabei die Felge mit der anderen Hand still
halten bis alle Nippel ausgedreht sind und Felge vorsichtig entnehmen
und beiseite legen. Die Speichen sollten dann mehrheitlich
noch in etwa so ausgerichtet sein, wie es dem zusammengebauten Rad
entspricht. Bei diesem Schritt kann man die Felge mit Gegenständen
abstützen (im Bild oben ein Rollenbock), um die andere Hand etwas zu
entlasten.
Schritt 7: Alle Nippel in eine Schale o.Ä. geben und z.B. mit Kriechöl
so einsprühen, dass jeder Nippel einmal kurz vollständig in Öl
eingetaucht ist.
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