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Beckmann Regalsystem Allgäu für Gewächshäuser.


In den vergangenen Jahren wurde immer wieder festgestellt, dass die beiden Gewächshäuser ideale Bedingungen für die Anzucht von Pflanzen bieten.

Der wesentliche Grund ist weniger das grundsätzlich wärmere (und damit für Anzucht ohnehin bessere) Klima, sondern vielmehr, dass es dort nicht unkontrolliert regnet.

Die Motivation dafür, Pflanzen unter geregelten Bedingungen vorzuziehen, liegt darin, eine bestimmte Anzahl Pflanzen zu einem bestimmten Zeitpunkt in etwa gleichguter Qualität zu erhalten.

Wenn sie eine gewisse Grösse erreicht haben, also z.B. gegen Schnecken und konkurrierende Vegetation nicht mehr empfindlich sind, pflanzt man sie an genau den Stellen frei aus, wo man sie haben möchte.

So wird fast nichts dem Zufall überlassen, und man hat hinterher Pflanzen an Stellen stehen, wo sie sich unter natürlichen Bedingungen nicht behaupten könnten.


Die Anzucht in Topfplatten oder einzelnen kleineren Töpfen stellt hohe Bedingungen an die Konstanz von Wassergaben. Dazu gehört auch, dass man die Kulturen nicht dauerhaft unter Wasser setzt, wie es unter freiem Himmel bei Regen normalerweise geschehen würde. Stehendes Wasser in den Untersetzern schadet nämlich auf Dauer; ausserdem werden durch gewöhnliche Sommerregen die Düngerzugaben aus dem Topf herausgespült.

In Gewächshäusern lassen sich die Wassergaben stets optimal gestalten. Dass damit eine längere Vegetationszeit einhergeht (z.B. Sonnenblumen noch im Juli oder im August aussäen), nimmt man gerne mit.     


Im Mai 2017 wurde in den beiden Gewächshäusern insgesamt 4 Quadratmeter zusätzlicher Platz geschaffen. Der Verfasser hat sich für das System "Allgäu" von Beckmann entschieden, da es einen professionellen Eindruck machte, und vor allem den genau unter den Regalen stehenden Pflanzen das Licht von oben nicht vollständig wegnimmt, wie die ersten beiden Bilder zeigen.

(Das zweite Bild zeigt eine abgerundete Querverbindung, auf der das Gitter aufliegt. Siehe dazu den weiter unten unter Punkt 1 beschriebenen Mangel)


Beckmann Allgäu       


Das Bild mit dem Kakteengewächshaus zeigt links ein 50 cm x 400 cm Regal, und hinten an der Rückwand ein 25 cm x 200 cm Regal. Rechts, nicht sichtbar, befinden sich noch 2 weitere25 cm x 200 cm Regale, die zusammengeschraubt ein 400 cm langes und 25 cm tiefes Regal ergeben. Die 400 cm wurden durch Zusammenschrauben jeweils zweier 200 cm Regale erreicht.

Im anderen Gewächshaus (Bild mit Kürbis, Gurke, 6 x Mangold und dem Abutilon Indicum davor) befinden sich 2 weitere 25 cm x 200 cm Regale.

Mit diesen Regalen wurden im einen Gewächshaus 3 Quadratmeter, und im anderen 1 Quadratmeter Platz geschaffen.


  


Die 50 cm x 200 cm Variante des Systems "Allgäu" ist vom Hersteller Beckmann eigentlich als ca. 78 cm hoher Tisch gedacht, der vorne mit 3 Beinen (werden mitgeliefert) auf dem Boden steht, und hinten direkt an der Wand befestigt wird. Der Verfasser hat stattdessen ein Regal daraus gemacht, das mit der Vorderseite am Dach des Gewächshauses hängt. Durch das nun ca. 130 cm hohe Regal ist der darunter befindliche Bereich voll einsehbar, und durch die fehlenden Tischbeine uneingeschränkt nutzbar. Die Streben zum Dach  haben einen Abstand von 62 cm voneinander. Da sie lediglich Zugkräfte aushalten müssen, dürfen sie relativ dünn sein (hier: Aluminium L-Profil 1 cm x 2 cm, 2mm dick, von ebay). Die beiden ganz kleinen Bilder zeigen die Befestigung der L-Profile am Regal bzw. an einer Dachstrebe.  

Die Streben sind an der Vorderseite mit M6 Schrauben am Regal befestigt, und oben an den Dachträgern mit M6 Hammerkopfschrauben, die zum System dieses Gewächshauses gehören. 

Der Boden der Gewächshäuser besteht aus gestampfter Erde, die aus klimatischen Gründen beim Kakteengewächshaus mit Teichfolie ausgekleidet ist. An der Rückwand befindet sich - innen vor der Verglasung - Polyesterwellbahn. Diese Wellbahn war ursprünglich ein Vordach, welches durch den Hagel im Juli 2013 beschädigt worden ist, und nun als zusätzliche Isolation im Winter dient. 


Das System Allgäu erwies sich als grundsätzlich robust, ist jedoch nicht ganz zu Ende gedacht. Folgende Mängel wurden erkannt:


1.

Bei der 50 cm breiten Variante hängt das Stahlgitter durch, je nach Position und Materialzustand des Gitters (wahrscheinlich kommen die Gitter von einer grossen Rolle) unter Umständen sogar ohne Last.

   

    Abhilfe: Im Abstand von 50 cm die Gitter mit L- oder U- Profilen unterlegen. Die Profile müssen an beiden Enden so zurechtgesägt / gefeilt werden, dass sie an den Kanten des Regals (ebenfalls L-Profile)     flach aufliegen, ohne das Stahlgitter wesentlich anzuheben (Siehe weiter oben das 2. Bild).


2.
Die Regalbefestigungen an der Gewächshauswand sind L-förmige Auflagen, auf denen das Regal lose, also unbefestigt, aufliegt. Am nach vorne Wegrutschen werden die Regale lediglich durch etwa 3 Millimeter hohe Nasen, im Zusammenwirken mit dem Gewicht des beladenen Regals gehindert.
Bei der 25 cm breiten Variante kommt noch hinzu, dass
Hier wäre eine Fixierung mit Schrauben absolute Pflicht, denn diese Konstruktion schreit geradezu nach einem Unfall. Der Verfasser hat dieses Problem auf 2 unterschiedliche Weisen gelöst: 

a) Befestigen der Regalschiene auf der L-förmigen Auflage mittels einer Schraube; auf dem Bild sieht man, dass die Nase kaum höher ist als die Materialdicke des Regalrahmens.
b) Befestigen der Regalschiene direkt am Profil der Gewächshauswand mittels einer Hammerkopfschraube. Diese Lösung ist eleganter, da man nun theoretisch die L-förmige Auflage wieder entfernen könnte.
  
3.
Betrifft die 25 cm x 200 cm Variante: Im Bereich der Schrägabstützungen fehlen Verbindungsstreben zwischen den Längsrahmen des Regals. Dadurch verziehen sich die Regale bei Belastung. Der Grund ist derselbe wie bei Punkt 2: Aufgrund der unter dem Regal befindlichen schrägen Anstützung drückt das Gewicht des (moderat!) beladenen Regals die vordere Regalschiene nach vorne weg, verbiegt sie dabei so stark, dass das gesamte Regal krumm aussieht.
Die ideale Position der Verbindungsstreben sind dort, wo sich die Schrägabstützungen befinden. Dafür könnte man auf die mitgelieferte Verbindungsstrebe (im vorletzten Bild links sichtbar), die sich in der Mitte des Regals befindet, verzichten. Das letzte Bild zeigt eine vom Verfasser hinzugebaute Verbindungsstrebe direkt neben einer Schrägabstützung.

      


Die Montage der Regale nach Vorschrift hätte lediglich 6 Stunden gedauert. Die Behebung der Mängel (Ideen finden, Löcher bohren, Streben herstellen, alles sauber entgraten), dauerte etwa nochmal so lange.

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Juli 2017