Siehe auch Paradoxon.
Scheinbarer Widerspruch, der entsteht, wenn man heterogene Daten "zusammenfasst".
Nach Zusammenfassen der Daten drängt sich plötzlich ein Schluss auf, den man aus den originalen Daten niemals erwägen würde.
Dies wird am einfachsten anhand von Beispielen deutlich:
1.) "Wenn ein Mischling aus Kenia nach Deutschland einreist, dann wird die durchschnittliche Hautfarbe in beiden Ländern dunkler"
Dies ist nicht nur sachlich richtig, sondern auch leicht nachvollziehbar, da sowohl die Formulierung als auch Informationspreisgabe entsprechend sind.
2.) "Je länger man beim Studium braucht, desto höher wird das zukünftige durchschnittliche Gehalt"
Dies ist ebenfalls sachlich richtig.
Allerdings fehlt die Information, dass viele Studiengänge zusammengefasst wurden.
Diejenigen Studiengänge mit der längsten Regelstudiendauer haben nämlich klassischerweise ein höheres durchschnittliches Gehalt zur Folge, und dieser Zusammenhang bleibt selbst nach Mischen der Studiengänge erhalten.
Die eingezeichnete " Trendlinie" symbolisiert den falschen Schluss.
3.) In einer Kleinstadt scheint der Anteil begangener Verbrechen bei Ausländern höher zu sein als bei Einheimischen.
Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich plötzlich das Gegenteil.
Die
tiefere Ursache für das hier liegende Paradoxon liegt darin, dass in
den beiden Stadtteilen der Ausländeranteil stark schwankt (50/50 in A,
10/90 in B). Das Mitteln über beide Stadtteile hinweg muss zwangsläufig
zu Paradoxien führen.