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Ameise trägt bis zu hundertfaches Körpergewicht, Floh springt das x-fache seiner Körperlänge hoch, usw.

 

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Würfel
Gebäudeisolation
Ökogeographische Regeln
Grosse und kleine Tiere
Ameise und Floh
Kleine Tiere und Totfallen
Herzschlagfrequenz
Langes Seil
  Immer wieder ist zu lesen, dass z.B. Ameisen wahre Kraftpakete, und Flöhe wahre Sprungwunder seien.





Genauso gut könnte man auch sagen, dass eine Gewehrkugel schneller fliegt als ein Auto fahren kann, obwohl die Kugel viel kleiner ist.

Derartige Aussagen ignorieren nämlich grundlegende physikalische Sachverhalte.
In Wahrheit sind diese "Höchstleistungen" alles andere als beeindruckend, und durch Nachrechnen ergibt sich, dass der Mensch sogar besser als Floh und Ameise ist.

In vorangehendem Kapitel wurde ersichtlich, dass die Muskeln ein begrenzender Faktor hinsichtlich der möglichen Grösse von Tieren darstellen.
Je grösser das Tier, umso träger ist es.
Umgekehrt gilt dann natürlich: Je kleiner, desto agiler, flinker, usw.

Quantitative Betrachtung:

Es wird angenommen, dass Ameise und Mensch bezüglich Statur und Proportionen vergleichbar sind, sich also lediglich in ihrer Grösse unterscheiden.

Die folgenden Werte sind so gewählt, dass sie einerseits die ungefähren Verhältnisse abbilden, andererseits leicht nachzurechnen sind.
(Natürlich wird ein 2 Meter grosser Mensch kaum nur 80 Kg wiegen).

Parameter
Ameise
Mensch
Relativer Unterschied [Faktor]
Körpergewicht [Kg]
10 mg
80
8.000.000
Körperlänge [m]
0,01
2,0
200

Kontrolle:
Die Körperlänge repräsentiert nur eine von 3 Dimensionen.
Bei 200-facher Körperlänge müsste also das 2003-fache Volumen, entsprechend das 2003-fache Körpergewicht herauskommen: 2003 = 8.000.000.
Die Zahlen sind also in sich stimmig.

Jetzt betrachten wir die Muskelquerschnitte, denn diese sind massgebend für die Last, die ein Lebewesen tragen kann.
Die absoluten Querschnitte braucht man nicht zu kennen; es genügt, wenn man von der Ameise ausgeht und in Verhältnissen bis zum Menschen hochrechnet.
Bei gleichbleibenden Proportionen ergibt sich bei 200-facher Körperlänge ein 2002 = 40.000-facher Querschnitt der Muskeln. Diese können entsprechend das 40.000-fache tragen.
Ausgehend vom 100-fachen des Körpergewichtes einer Ameise, also 10 mg x 100 = 1 g, ergibt sich für den Menschen 1 g x 40.000 = 40 Kg.

Wenn Menschen "bis zu 40" Kg tragen könnten, dann wäre dies also vergleichbar mit der Leistungsfähigkeit von Ameisen.

Wenn man berücksichtigt, dass "Bis zu 100-fach" bei Ameisen einen Höchstwert darstellt und die meisten Menschen kleiner sind als 2 Meter, dann erscheinen die 40 Kg (und damit die 1 g für die Ameise) noch weniger beeindruckend. 


Mit der Sprunghöhe von Flöhen verhält es sich ähnlich. Hier stellt sich bei genauerem Hinsehen heraus, dass die Sprunghöhe von Flöhen überhaupt nichts besonderes ist.

 

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