Dabei handelt es sich um eine Bitcoin Wallet (~ Bitcoin "Geldbeutel")
im eigentlichen und ursprünglichen Sinn, also um eine Wallet, die alle
Sicherheiten und Möglichkeiten bietet, für die Bitcoin einst erschaffen
worden ist.
Im Gegensatz dazu gibt es die so genannten Lightweight Nodes . Dies sind "Leichtgewichtige Bitcoin Geldbeutel", die für die massenhafte Implementierung auf leistungsschwächeren Geräten gedacht sind, wie z.B. Smartphones. Lightweight
Wallets bieten allerdings weniger Sicherheit, Privatsphäre und
Möglichkeiten, sind jedoch für alltägliche Transaktionen mit kleineren
Geldbeträgen ausreichend.
Während Full Nodes am
gesamten "Bitcoin Mechanismus" teilnehmen, insbesondere eine stets
aktuelle Kopie der gesamten Bitcoin Blockchain gespeichert haben,
nehmen Lightweight Nodes nicht daran teil, und haben auch keine Bitcoin Blockchain Kopie gespeichert. Lightweight Nodes sind daher auf Full Nodes angewiesen, die ihnen den Grossteil der Aufgaben abnehmen.
Man kann sagen, die Stand Juni 2020 schätzungsweise 10.000 sichtbare
(nicht versteckte) Full Nodes konstituieren das Bitcoin Netzwerk,
während die schätzungsweise
1.000.000 Lightweight Nodes sich als Bitcoin Alltagsnutzer darin
einklinken. Die Zahl der nicht sichtbaren Full Nodes ist unbekannt,
aber mit Sicherheit um ein Vielfaches höher als 10.000.
Nachtrag Juli 2024: Die Zahl der sichtbaren Full Nodes bewegt sich immer noch im Bereich von 10.000.
Die "Hürden", am Bitcoinnetzwerk als Full Node teilzunehmen, sind Stand
2020 (auch 2024) sehr niedrig. Jeder, der schon einmal ein Betriebssystem auf
seinem PC, und hinterher weitere Software installiert hat, wird das
können. Wer also schon einmal Windows, und danach Microsoft Office
installiert hat, der wird auch einen Bitcoin Full Node einrichten und betreiben können.
Hardwarevoraussetzungen
Stand Juni 2020 besteht die
Bitcoin Blockchain aus ca. 630.000 Blöcken, die auf der Festplatte etwa
280 GB Speicher belegen, aufgerundet 300 GB. Die Bitcoin
Block Chain wächst etwa 50 GB pro Jahr.
Stand Juli 2024 ca. 850.000 Blöcke und etwa 600 GB. Jährlicher Zuwachs ca. 50 GB.
Der zur Verfügung stehende
Speicherplatz ist leider nicht das einzige wichtige Kriterium, obwohl dies fast immer
behauptet wird. Die Erfahrungen des Verfassers belegen, dass zusätzlich
der PC nicht zu alt sein darf.
Es stimmt zwar, dass der reine Betrieb eines bereits eingerichteten
Full Nodes so gut wie keine Rechenleistung benötigt (dafür könnte man
theoretisch einen PC mit Pentium I Prozessor von 1995 verwenden), doch
bei der "Inbetriebnahme" eines Full Nodes wird als erstes die gesamte
Blockchain aufgearbeitet, das bedeutet, alle jemals stattgefundenen
Bitcoin Transaktionen werden verifiziert. Die dafür benötigte
Rechenleistung ist so hoch, dass man Stand Juli 2024 als Mindestvoraussetzung folgendes
sagen kann (ohne Gewähr!):
Ein
Core i5 Rechner von 2012 (2. oder 3. Generation i5) braucht mit einer
HDD etwa 10-12 Tage, um die gesamte Blockkette herunterzuladen und zu
verifizieren.
Derselbe rechner, mit einer SSD aufgerüstet, und auf mind. 8 GB RAM aufgerüstet, braucht 18-24 Stunden.
Der Flaschenhals ist die HDD bzw. die SSD, und nicht der Prozessor!
Diesen Rechner bekommt man Stand Juli 2024 für unter 100 Euro gebraucht, plus einer neuen SSD für ca. 70 Euro.
Möglichkeiten zum Betrieb eines Bitcoin Full Nodes
Software für den Betrieb eines Bitcoin Full Nodes gibt es für alle gängigen Betriebssysteme. Allerdings ist es
- am einfachsten,
- günstigsten, und obendrein
- naheliegend,
wenn man dafür eine Linux Distribution verwendet.
- Einfach deshalb, weil
Linux Distributionen jederzeit sofort (z.B. Sonntag Nacht) und ohne
Lizensierung beschaffbar und installierbar sind,
- günstig, weil es so gut wie nichts kostet, und
- naheliegend, weil der
Betrieb einer Open Source Software (Bitcoin Wallet) auf einem Open
Source Betriebssystem (Linux) schlichtweg weniger Probleme bei zugleich
höherer Sicherheit erwarten lässt.
Eine Linux Distribution ist
vergleichbar mit einem Windows Betriebssystem, auf dem bereits
zusätzlich einiges an Software vorinstalliert ist. Nach Installation
einer Linux Distribution hat man also einen voll funktionsfähigen
Rechner, auf dem man nur noch die Bitcoin Software installieren muss.
Wem die 100 Euro für einen extra Rechner zuviel sind, der kann auf
seinem bestehenden Rechner die Linux Distribution "neben" dem Windows
Betriebssystem installieren, vorausgesetzt, auf der Festplatte ist noch genügend Platz.
Die folgende Anleitung verwendet eine Stand Juni 2020 neue Version der
Linux Distribution Xubuntu, ein Derivat von Ubuntu, das sich im
Gegensatz zu Ubuntu jedoch wie (ein älteres) Windows anfühlt, sodass
auch Leute, die bislang nur Windows kennen, sich nicht schwer tun
werden.
Die Installation von Xubuntu (überhaupt aller Ubuntu Derivate) auf
einem neuen Rechner ist nicht schwieriger als Windows, und selbst die
Installation auf einem Rechner mit bestehendem Windows Betriebssystem
ist nicht schwierig, weil die Installationsroutinen genau diesen Fall
explizit vorsehen. Bei Letzterem hat man hinterher ein sog. Dual Boot
System, d.h., man kann den Rechner dann sowohl unter Windows als auch
unter Xubuntu starten. Allerdings kann man Xubuntu danach nicht mehr so
einfach entfernen, sollte man es sich schliesslich doch anders
überlegen (zumindest weiss der Verfasser nicht, wie das auf einfache Weise gehen soll).
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