Tips und Tricks
Arbeiten mit KG Rohrmaterial: Adapter aus Kunststoff
herstellen
Das erste Bild
zeigt die fertige Lösung. Ein Rohrventilator steckt mit
Hilfe eines Adapters (Bild ganz unten) in einem engeren Mauerdurchbruch. Der Rohrventilator sitzt fest im Adapter, kippt und
verkantet nicht, und lässt sich dennoch relativ leicht aus dem Adapter
herausnehmen und umgekehrt wieder einstecken. Ein ähnliches Projekt wird hier beschrieben.
Der Mauerdurchbruch
wurde ursprünglich für den Abluftschlauch eines Monoblock Klimagerätes
geschaffen. Nun dient er zusätzlich als Kaltluftzufuhr, und unterstützt damit die nächtliche aktive Gebäudekühlung durch die Fensterlüfter bei (tagsüber) sommerlicher Hitze.
Hier geht es um die Herstellung des orangen Flansches.
Das zweite Bild
zeigt fast die Ausgangssituation. Der Rohrventilator
ist eigentlich zu gross, und kann seine Förderleistung wegen des
engeren Mauerdurchbruchs nicht ganz entfalten. Dass hier dennoch kein
kleinerer Ventilator verwendet wird, hat gute Gründe, die hier nicht
das Thema sind.
Der Flansch des Rohrventilators (weiss) hat einen Aussendurchmesser von
146 mm, was etwa 10 mm zu klein ist für den Adapter.
KG Rohre
gibt es im Baumarkt unter Anderem in der Grösse DN 160. Das
ist etwas zu gross, aber die Materialdicke ist so, dass mittels
Streifen aus selbstklebendem Filzband eine sehr gute mechanische
Passung hergestellt werden kann. KG Rohre sind mechanisch einerseits
sehr robust und unempfindlich gegenüber jeder denkbaren Witterung,
andererseits sehr leicht bearbeitbar (bohren, sägen, schleifen).
Das Stück Rohr links im Bild
ist ein Überbleibsel von etwas anderem. Aus dem in der in der Bildmitte
vorne abgebildeten Ring wird einer der beiden Flansche.
Drittes Bild:
Der Flansch soll etwa 4 cm
breit werden. Die 4 cm an sich muss man nicht sehr genau nehmen, aber
dieselbe Breite ringsum sollte es schon sein. Dazu baut man sich
kurzerhand aus Holzresten und Glasklötzen
eine Stiftauflage. Mit Glasklötzen lässt sich das auf ganze Millimenter
genau einrichten. Mit der einen Hand hält man den Stift, und mit der
anderen dreht man das Rohrstück am Stift entlang.
Mit einem gedrosselten
Winkelschleifer (dünne Trennscheibe, 1 mm) schneidet man das Stück
rundum ab. Bei Arbeiten mit KG Rohren ist eine Drosselung auf 80 bis
120 Volt sinnvoll. Die Drosselung erfolgt mit einem Stelltransformator
(ebay), im zweiten Bild rechts zu sehen. Diese Methode ist genauso gut
wie elektronische Drehzahlregelung bei Elektrohandwerkzeugen,
allerdings viel preiswerter und robuster.
Entscheidender Vorteil des nunmehr langsam drehenden Winkelschleifers ist die einfachere und sicherere Schnittführung durch
den Kunststoff, und die Tatsache, dass nichts verkokelt, sich kein
geschmolzenes Plastik bildet, und daher so gut wie keine Grate
entstehen.
Viertes Bild:
Richtig eben (und damit gut
aussehend) bekommt man die Schnittflächen durch Raspeln z.B. auf
Strassenbelag, Sandsteinplatten, Kellerböden, usw. Das Geradeschleifen
geht schnell, und das Ergebnis ist fast so gut wie die
Bearbeitung durch eine grosse Bandschleifmaschine, allerdings ist das Geschliffene hinterher höchstwahrscheinlich schmutzig. Ein "reinigendes" Nachschleifen mit manuellem Schleifpapier ist daher notwendig.
Da
der Ring etwas zu gross ist, schneidet man ein Stück heraus. Das letzte
Bild zeigt das passend abgelängte Flanschstück bereits auf den Flansch
des Rohrventilators montiert.
Verwendet wurden M4 Kegelkopfschrauben. Diese eher kleine Schraubengrösse ist fast schon überdimensioniert.
Damit die Kegelköpfe eben mit der umgebenden Oberfläche werden, nimmt
man einen gewöhnlichen Bohrloch Entgrater (vorletztes Bild), und weitet
das bereits gebohrte Schraubenloch oberflächlich zu einem Kegel auf.
Lieber zu wenig aufweiten, und die ggfs. fehlende Versenkung durch
festeres Zudrehen der Schrauben herstellen. Dadurch ergibt sich eine hervorragende Passung.
Das
letzte Bild
zeigt im Hintergrund den bereits am Rohrventilator
befestigten Flansch (die Schrauben sind noch nicht abgelängt), sowie im
Vordergrund den Adapter.