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Sanierung und Trockenlegung eines Erdkellers Sandstein Gewölbekeller
Überlegungen zur Armierung
Inhaltsverzeichnis |
Betonboden mit oder ohne Stahlbewehrung?
Da der Betonboden flächig auf Grund aufliegen wird und selbst die vorgesehene Belastung durch Öltanks mit etwa 1000 kg/Quadratmeter nicht besonders hoch ist, liegt es nahe, hier auf Stahlbewehrung zu verzichten. Wie bereits erwähnt, steht der gesamte Gewölbekeller auf einem Betonfundament. Darüber befindet sich Wohnraum und wiederum darüber der Dachstuhl. . |
Der Druck, den das Fundament auf das Erdreich ausübt ist demnach um ein Vielfaches höher als der Druck, den der einzubringende Betonboden mitsamt den Öltanks auf den Erdboden ausüben wird. Die Gefahr des langfristigen Absinkens und damit verbunden Rissbildung oder Brechen des Bodens kann also ausgeschlossen werden.
Dennoch wurde beschlossen, den Betonboden mit Stahl zu bewehren.
Warum? Weil alle meinten, man solle.
Wieviel bringt die Bewehrung mit Stahl und warum macht man das überhaupt?
Der Grund für die Bewehrung mit Stahl ist, dass Beton zwar hohe Drücke aushält, aber nur sehr geringe Zugspannungen.
Beton kann man also relativ leicht "zerreissen" und nur sehr schwer "zusammendrücken".
Die gängigen Beton- und Bewehrungsstahlsorten für den "gewöhnlichen" Hausbau haben folgende Eigenschaften:
Druckbelastbarkeit | Zugbelastbarkeit | |
Beton | 20 N/mm2 | 2 N/mm2 |
Stahl | (unwichtig, wahrscheinlich ähnlich wie Zugbelastbarkeit) | 500 N/mm2 |
Die
Zugbelastbarkeit von Beton beträgt also nur ein Zehntel seiner
Druckbelastbarkeit, während die Zugbelastbarkeit von Stahl wiederum
sehr viel höher liegt.
Im nächsten Bild sind die geometrischen Verhältnisse einer 15 cm dicken Betondecke (grün) mit einer unterhalb der Mitte liegenden Baustahlmatte (rot) massstabsgetreu dargestellt. Man blickt in die Deckenebene hinein. Der Gitterabstand der Baustahlmatte beträgt ebenfalls 15 cm, und die Dicke der Stahlstäbe liegt bei 6 mm. (Dieser Typ Stahlmatte ist der weitaus häufigste im "gewöhnlichen" Hausbau).
Von der Stahlmatte sind nur die Längsstäbe eingezeichnet, also die Stäbe, in deren Richtung man in diesem Bild blickt.
Die gelben Flächen stellen den Querschnittsanteil des Betons dar, der die selben Zugkräfte aushält wie ein Stahlstab der Stahlmatte.
--> man sieht unmittelbar,
dass der Beton allein mehr Zug aushält als die Stahlmatte allein.
Abhängig von den genauen baulichen Verhältnissen kann man sagen, dass
in den meisten Fällen *eine* Stahlmatte die Zugfestigkeit der
Betondecke lediglich um ca. 50% erhöht.